Vom inneren und äußeren Gleichgewicht Hochseilakt im Zirkuszelt Spannung die auch mir gefällt Mächtig ist das Seil gespannt darauf tänzelst du galant deine Füße vorwärtsschiebend rasch das Wackeln austarierend auf dem ach so dünnen Seile über das du ohne Eile Schritt für Schritt ich schau gebannt suchst besonnen festen Stand Gähnend still ist es im Zelt weil dich auch kein Fixseil hält wenn du strauchelst Gott bewahre tot wohl lägst du auf der Bahre Auch kein Netz ist aufgespannt das dich fing wie eine Hand Diese Eventualität gibt dem Tun gar Qualität Wie fatal auch die Option ist Applaus dein karger Lohn Schon seit deiner frühsten Jugend bist du eins mit einer Tugend die der strikten Disziplin mit dem Stolze ohnehin Und das Üben wie im Trott täglich und in einem fort Ohne Klagen und Verzagen nur so kannst du s heute wagen zu lavieren auf dem Seile ohne eine Sicherungsleine Bange Blicke hoch zu dir Totenstille reihum hier Wenn dein Fuß am zitternd Seile sucht den Ausgleich im Verweilen Dann ein leises Raunen unten wenn er wieder Halt gefunden Körper Geist in Harmonie Akrobatik selten wie Atemlos das Publikum mir dreht sich der Magen um Thema ist hier die Wirkkraft von Autosuggestion Die innere Balance zu finden heißt in diesem Fall sich nicht einzureden gleich in die gedachte Tiefe zu stürzen

Vorschau Kein schöner Land Seite 74
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