Eine hochnotpeinliche BefragungDie Geschichte vom aufrechten Spielmann Weißt du warum wir hier und heut ganz offenbardich Spielmann der Tortur einer peinlichen Befragung unterziehen Was man so hört so scheint die Rederei vom Rumor der im Volksei doch wirklich wahr so wir uns um die Klärung jener Frage ob deine Lieder vielleichtschuld daran nach Kräften werden hier bemühen So auch der Teufel sei als Helferlein bei deinem unerhörten Trei ben mit im Bunde du hast so wie es heißt benanntes Unrecht frei zu tun oder auchzu lassen wohlweislich gewagt Gestehe sonst richtet dieser Knecht auf jener Streckbank hierdein Körper mit diesem hölzern Rad allmählich schlimm zugrunde Es liegt allein an dir das sei dir hier vom Rat des Königs mit Nach druck jetzt gesagt Ihr hohe Herren ich drehte stets das kleine unscheinbare Rad den Bogen meiner Leier ihr tiefes Brummen schien dem Nörgeln eures Volkes gleich dashörbar überall im Land gar ziemlich weit Die Leute auf den Straßen schnauften auf und fühlten sich imHerzen sichtbar freier wenn ich vom großen Unrecht sang das jeden Tag gar lauthalshoch zum Himmel schreit Der Folterknecht der Euch zu Diensten schwingt drohend seinePeitsche und dreht an diesem mörderischen Rad um das sich Ketten die fest um meine Glieder stetig winden Auf dass ich endlich schreien soll Ihr hohen Herren so seid dochgnädig mich reuet meine abträgliche Tat Sofern ich das nun täte die Obrigkeit würd weiterhin die armenLeut im Land erbarmungslos verachten plagen schinden

Vorschau Mittelalter_Buch Seite 37
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