Werdegang einer DrehleierEpisch erzählt Triefend nass das Holz und äußerst heiß das runde Eisenbieg ich mit geübter Hand Zischend Wasserperlen dampfend zähem Holz entweichen wohlgeformt ein Kranz in Form gelangt Mit Hobel und mit prüfend Blickgesetzt die Bretter Fug an Fug sich nahtlos aneinanderlegen Zwei Hälften nun ein Ganzes geben mit Geschick Den überstehend Leim penibel weggewischt mit feuchtem Tuch der Sorgfalt und des ungestörten Blickes wegen Mit geübtem Griff die Feile in der Hand und mit geraden Hiebennun Stück für Stück pedantisch eng und glatt geschliffen die Tasten in den Kasten eingepasst Dem Gang der Leichtigkeit verschrieben so tanzen sie beim Spiele später wenn flinke Finger sie gegriffen den Tanz der Freiheit entbunden aller Schwere Last Die hölzern Wirbel gar die sind s mit kegeligem Schaft zum Stimmen später aller Saiten Ton um Ton Sind sie erst wohlgeordnet im Kopfe einer Leier eingesetzt gereichen sie zu Ehren dieser holden Dame gebühret ihr der Schönheit wohlverdienter Lohn Und nun das Rad ein Bogen der Unendlichkeit und immerzu geschwind dreht sich am stählern Meißel einer Drehmaschine fort Dergleichen die Achse und der Drehknauf für die Kurbel auch gerundet sind Gedanken schweifen leise ein Sinnbild tut sich in mir auf und bildet ZeilenWort für Wort Des Erdenlaufes unermüdlich Vorwärtsstreben gleich so dreht euch doch entbunden aller Zeit dem Endlos aller Dinge zu Die Arbeit nicht des Geldes wegen sondern allein an Glück ist doch so reich in Eintracht meines Herzens mit der Hand lass ich es werden mit Bedachtund allergrößter Ruh

Vorschau Mittelalter_Buch Seite 11
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